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Perfect Days

Drama, Japan/Deutschland 2023, 125 min

Sein Alltag besteht aus den immer gleichen Abläufen: Er reinigt öffentliche Toiletten in Tokio, geht nach der Arbeit in ein Bad und einen Imbiss, fotografiert in seiner Freizeit mit einer analogen Kamera Bäume und erfreut sich an amerikanischer Rockmusik und ausgewählten Büchern (etwa Patricia Highsmith „Ripley’s Game“. Hirayama (Kôji Yakusho) genießt sein einfaches Leben und scheint mit sich im Reinen. Plötzlich steht seine Nichte vor der Tür, sie wird für einige Tage bei ihm bleiben und ihn begleiten. Diese Begegnung legt eine Spur in Hirayamas Vergangenheit. „Just a perfect day/You make me forget myself, I thought I was someone else, someone good.“ Mit Lou Reeds Song „Perfect Day“ grundiert Wim Wenders die Atmosphäre seines neuen Films. Gelassen und entspannt, zart und liebevoll ist sein Blick auf den Protagonisten. Dessen Blick auf Tokio wiederum ist eine tiefe Verneigung vor der Stadt, die der Regisseur selbst immer wieder besucht hat und deren Schönheit er jetzt bewegend und poetisch inszeniert. Kleine Querverweise zu Wenders Filmografie (er inszenierte den Highsmith-Klassiker als »Der amerikanische Freund« 1977) machen Cineasten Freude. Ein ruhiger, ein in sich ruhender Film. Der wunderbare Kôji Yakusho erhielt dafür den Darstellerpreis in Cannes.
Grit Dora