Happy New Year

Komödie, USA 2011, 118 min

Im Februar endete der Text zu Garry Marshalls letztem Film (»Valentinstag«) mit dem Satz: Denn für eine hochhackige Amerikanerin gibt es nichts Schlimmeres, als am 14. Februar kein Date zu haben. Und nun setzt der Pretty Womanizer noch eins obendrauf; Keine hochhackige Amerikanerin würde es überleben, ungeküsst zu bleiben, wenn der große Ball auf dem Times Square in New York zu Boden geht. Am New Year's Eve, wenn aus Vorsätzen Offenbarungen werden, wie bei Michelle Pfeiffers Ingrid, deren Frust sich am Postboten entlädt. Obschon, ein Coffee to go vor Tiffany's ist jetzt noch keine Offenbarung, aber doch viel besser, als mit einem Depri-Feier-Muffel im Fahrstuhl stecken zu bleiben. Übers Jahr sozusagen. Aber leider, Ashton Kutchers unrasierter Randy begegnet ebenfalls der großen Heilung. Und wird geküsst. Ob beides auch De Niro's todkranker Harry noch erlebt, bleibt abzuwarten, weil der Gebärstress von Jessica Biel oder Til Schweiger, bei dem es immerhin um 25 Riesen geht, die für das Neujahrskind ausgelobt wurden, das ganze Krankenhaus auf den Kopf stellt. Überhaupt, über Nacht werden die Hoffnungslosen zu Romantikern und die Zyniker zu Kuschelhasen, während Regisseur Garry Marshall erklärt, er könnte noch jeden Feiertag verfilmen. Vorausgesetzt, dass die Besetzungsliste wieder wabbelt und glitzert wie eine pralle Götterspeise und sich das Set erneut irgendwo zwischen Fifth Ave und 42nd St. befindet. Er würde am St. Patricks Day Sandra Bullock rausschicken mit roten Haaren, oder am Tag des Lehrers Julia Roberts auf einem geklauten Mofa…