Emilia Perez
Emilia Pérez
Manche Filme lassen sich schwer beschreiben. Beziehungsweise klingt die Beschreibung so absurd, dass Menschen sich vielleicht davon abschrecken lassen, den Film zu schauen. Diesem Impuls sollte man bei »Emilia Pérez« widerstehen, auch wenn hier Themen und Genre vermischt werden, die unvereinbar klingen.
Eine kleine Vorschau gefällig? In Kürze: Der mexikanische Kartellboss Manitas del Monte will aussteigen aus dem ewigen Hamsterrad aus Tod und Gewalt. Doch nicht nur das, denn er will auch eine Frau sein. Dabei soll die Anwältin Rita helfen, die selbst im Hamsterrad aus Korruption sitzt. Beide Ausstiege gelingen und die Frauen sehen sich erst nach Jahren wieder. Doch nun hat Emilia Pérez, wie Manitas als Frau heißt, eine andere Aufgabe für Rita.
Der französische Regisseur Jacques Audiard verbindet diese beiden gegensätzlichen Themen mit dem Genre des Musicals, was wunderbar aufgeht. Ja, die Entstehung des Films ähnelte wohl sogar eher der Genese einer Oper als der eines Films; der Streifen wurde größtenteils auf einer Soundstage in Paris gedreht. Für das Ergebnis bekam Audiard in Cannes in diesem Jahr den Preis der Jury, während das Schauspielerinnenensemble Karla Sofía Gascón, Zoe Saldaña, Selena Gomez und Adriana Paz den Preis für die beste Darstellerin zugesprochen bekam. Völlig zu Recht. Saldaña und Gomez hat man selten so kraftvoll gesehen und der musikalische Rhythmus des Films bleibt auch nach dem Verlassen des Kinosaals im Ohr. Ein echtes Kinoerlebnis, wie es länger keines gegeben hat.
mana
Buch: Jacques Audiard
Regie: Jacques Audiard
Darsteller: Zoe Saldana, Karla Sofía Gascón, Selena Gomez, Adriana Paz, Édgar Ramirez, Mark Ivanir, Eduardo Aladro, Emiliano Edmundo Hasan Jalil, Gaël Murgia-Fur, Tirso Pietriga, Jarib dit Javier Zagoya Montiel, Magali Brito, Sébastien Fruit
Kamera: AFC .
Musik: Pierre-Marie Dru
Bundesstart: 28.11.2024
Start in Dresden: 28.11.2024
FSK: ab 12 Jahren