Heretic

Thema Architektur: Wie hässlich ist unsere Welt doch geworden! Selbst mit viel Geld reicht es beim Eigenheim für nicht mehr als einen Betonquader ohne Keller, umgeben von 100qm Rollrasen. Und einem klapprigen Carport. Für einen Filmpsychopathen eine denkbar unpraktische und für Zuschauer unattraktive Immobilie. Stellen sie sich vor, Norman Bates hätte nicht sein altes Hotel auf dem Hügel besessen sondern nur eine halblegale Untervermietung im Gorbitz Center Dresden, umgeben von Plattenbau und Dönerspießen!
So findet die aktuelle Gruselei eben doch wieder auf dem Lande statt, ganz weit abseits der Hauptstraße und im mondänen Landhausstil eines kleinen Anwesens in Neuengland. Dort klopft es an die Tür von Mr. Reed (Hugh Grant), und zwei junge Damen bitten um Einlass, denn sie sind im Auftrag des Herrn unterwegs und wollen ihren Glauben an den Mann bringen. Eben jener zeigt sich vorerst als eifriger Zuhörer, ja sogar Auskenner der Bibel und religiösen Erwägungen. Doch wie so oft geht auch hier wieder eine unterschwellige Gefahr vom älteren weißen Mann aus - stellt er die frommen Damen (Chloe East als Sister Paxton und Sophie Thatcher als Sister Barnes) doch plötzlich auf die (Glaubens)Probe, was schließlich zum Katz und Maus Spiel um das eigene Leben führt!
Galt Hugh Grant ja in den 90ern als DAS charmante britische Sexsymbol, dessen Hundeblick die Frauen willig machte, ist er heute also nur noch der gruselige Lustmolch, gierig, den Damen eine ketzerische Lektion (Heretic = Ketzer) zu erteilen, sie vielleicht sogar zu ZERteilen! Die Tendenz geht also zu weniger Hochzeiten und mehr Todesfällen! Ob er erfolgreich ist und wie bibelfest sie wirklich sind, erfährt man nur im Kino!
Pinselbube