Young Hearts

Der britische Regisseur Anthony Schatteman schuf mit »Young Hearts« einen Spielfilm, wie er ihn sich als Kind selbst gewünscht hätte. Deshalb besitzt der Film, der seine Weltpremiere auf der 74. Berlinale 2024 feierte, alle Zutaten eines klassischen Kinder-Wohlfühlfilms und ist in seinem Kern die Geschichte einer jungen Liebe. Elias (Lou Goossens) führt ein gutes Leben auf dem Land und verbringt auch gerne Zeit mit seinem Großvater (Dirk van Dijck). Als Alexander (Marius De Saeger) neu in seine Klasse kommt, freunden sich die beiden schnell an. Doch Elias spürt, dass zwischen ihnen mehr als nur Freundschaft ist. Aber wie kann es sein, dass er sich als Junge in einen Jungen verliebt? Schatteman kleidet diese Geschichte in ein klassisches Coming-of-Age-Gewand und findet cineastische Bilder für das Erwachsenwerden. Die Liebesgeschichte ist sehr behutsam erzählt und eine klare Einladung an das Publikum, mit seinen Gefühlen offen umzugehen und dass es dabei nicht wichtig ist, in welches Geschlecht man sich verliebt. Denn Liebe ist immer richtig. Um diese Botschaft auch mit einem großen Wohlfühlfaktor zu vermitteln, gibt es auf der narrativen Ebene wenig Komplikationen für die beiden, was in der Realität leider meist anders aussieht. Hinzu kommen in warmen Farben gehaltene Bilder von einer glücklichen Kindheit auf dem Land. So gelang Schatteman mit »Young Hearts« ein liebenswerter und ans Herz gehender Kinder- und Jugendfilm, der von einer queeren Liebe erzählt und so das Kinderfilmangebot um ein Thema bereichert, das man selten auf den Leinwänden sieht.
Doreen