Flight Risk

Drei Personen, ein Propellerflugzeug. Pistole, Messer, Spritze, Taser, Handschellen. Mehr hat Mel Gibson für seine neuste Regiearbeit nicht zur Verfügung. Der Begriff „Kammerspiel“ bekommt hier ganz neue, physikalische Dimensionen. Kinokalenderkollege Ray von Zeschau hätte sicherlich mit technischem Wissen glänzen können, da er der (wahrscheinlich) einzige Pilot im Redaktionsbund ist, aber er ist ja mit der Welttournee seiner Band beschäftigt. Also muss ich mir etwas aus den Fingern saugen über eine Geschichte, die im Trailer eigentlich schon hinreichend gezeigt wird. Kurzum: „Schauen Sie sich nicht den Trailer an!“ Es sei denn, Sie sind dement.
Nur soviel: Man fliegt mit dieser kleinen Maschine über die schneebedeckten Berge Alaskas. Der Pilot Daryl (Mark Wahlberg), Air Marshal Madelyn (Michelle Dockery) und der Gefangene Winston (Topher Grace) an Bord. Nach dem freundlichen Plaudern der ersten Momente stellt sich heraus, dass etwas im Miteinander nicht stimmt. Und ab dann heißt es kämpfen, mit allem, was im Flugzeug vorhanden ist, aber immer im Hinterkopf, die Maschine nicht abstürzen zu lassen. Knackig kurze 91 Minuten (abzüglich Abspann) dauert der wilde Ritt und hoffentlich kommen alle, oder wenigstens einige, gut an. Sollte dem so sein, dürfen sie im Kino ruhig klatschen, wie bei der Landung ihres Urlaubsfliegers auf Malle. Wer danach zu Hause noch mehr Lust auf winterliches Kino hat, ist mit der Geschichte um den berühmten Flugzeugabsturz in den Anden gut bedient: »Die Schneegesellschaft« ist die aktuellste Verfilmung.
Pinselbube