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Maria

Drama/Biografie, Deutschland 2024, 124 min

Ein faszinierendes Leben, eine fast unwahrscheinliche Karriere in Rückblenden erzählt: Maria Callas, die noch immer als größte Opernsängerin aller Zeiten geltende Sopranistin, lebt 1977 zurückgezogen in einem labyrinthischen Pariser Apartment. Ihre große Bühnenzeit ist vorbei, den Alltag bewältigt sie mit ihrer Köchin Bruna (Alba Rochwacher) und ihrem Butler Ferruccio (Pierfrancesco Favino). Die beiden Bediensteten tun ihr Möglichstes, die Diva zufrieden zu stellen, ihr besorgtes Interesse gilt nicht der Künstlerin, sondern der immer fragiler werdenden, selbstzerstörerischen Frau. Maria hält ihrem Bedeutungsverlust nicht stand, sie hüllt sich in eine dick wattierte Jacke aus Stimmungsaufhellern, schwelgt in ihren Erinnerungen und träumt von einem Comeback, gepusht von den Fragen des Fernsehreporters Mandrax (Kodi-Smit-McPhee). Nomen est omen…
Regisseur Pablo Larraín beendet mit »Maria« seine Diven-Trilogie. Den Auftakt bildete »Jackie«, 2016 (mit Natalie Portman), es folgte »Spencer«, 2021 (mit Kristen Stewart). Nun führt er mit Angelina Jolie als kongenialer Hauptdarstellerin Glanz und Elend eines berühmten Künstlerinnendaseins vor. Eine Paraderolle für Jolie und der Nachweis für den chilenischen Regisseur, dass wirklich alle großen Schauspielerinnen die Arbeit mit ihm schätzen; seine Vorliebe für großes sinnliches Ausstattungskino, das in diesem Fall auch tontechnisch überzeugt: Den Aufnahmen aus der großen Zeit der Callas sind nur wenige Prozent der Gesangsstimme Jolies beigemischt, in den letzten Tagen der Diva übernimmt Jolies echte Stimme. Wird es dafür zum dritten Mal eine Oscar-Nominierung geben? Und welches ikonische Leben hat Pablo Larraín als nächstes auf dem Zettel?
Grit Dora