Flow
Einer der Lieblinge des Cannes-Festivals und auch Golden-Globe-Gewinner war der Animationsfilm »Flow« des estnischen Filmemachers Gints Zilbalodis. In seinem zweiten Langfilm erzählt er die Geschichte einer schwarzen Katze, die durch eine ansteigende Flut gezwungen wird, ihr Zuhause zu verlassen. Die ersten Schritte in der Welt, die scheinbar schon vor längerer Zeit von den Menschen verlassen wurde, sind noch unsicher. Doch als das Wasser die Oberhand gewinnt, flüchtet sie in ein Boot, in das sich bereits ein müdes Wasserschwein gerettet hat. Während das Boot dahin treibt, ziehen noch ein gutmütiger Hund, ein beängstigender Vogel und ein diebischer Lemur ein. Diese tierischen Weggefährten misstrauen einander, wissen nicht, wohin ihre Reise geht und können dies auch nicht steuern. Die Stärke des Animationsfilms »Flow« ist, dass Zilbalodis nicht im Sinn hatte, die Tiere zu vermenschlichen oder als Symbole für Menschen wie in dem Spielfilm »Life of Pi« zu verwenden. Stattdessen ließ er sie in ihrem Verhalten die ganze Zeit Tiere sein, auch wenn sie am Ende mehr füreinander einspringen, als es ihnen ihre Natur vermutlich vorgibt. Doch darüber hinaus bleibt der Film realitätsnah, verwendet selbstverständlich keine Worte und erzählt mit starken Bildern, die meistens vom Licht und der Natur her wunderschön sind. Natürlich steckt auch ein kritischer Kern in der Geschichte, denn die Klimakrise ist hier allgegenwärtig vertreten, wird aber nie aufdringlich thematisiert. Im Gesamten wundert es nicht, dass sich der estnische Animationsfilm »Flow« bereits auf vielen Festivals großer Beliebtheit erfreute und vielleicht auch den Oscar als „Bester Animationsfilm“ gewinnen wird.
Doreen
Buch: Gints Zilbalodis, Matiss Kaza, Ron Dyens
Regie: Gints Zilbalodis
Kamera: Gints Zilbalodis
Musik: Rihards Zalupe, Gints Zilbalodis
Produktion: Arte France Cinéma, Canal+, Dream Well Studio
Bundesstart: 06.03.2025
Start in Dresden: 06.03.2025
FSK: o.A.