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Volveréis - Ein fast klassischer Liebesfilm

Komödie, Spanien/Frankreich 2024, 112 min

Seit über 14 Jahren sind sie zusammen, nun beschließen sie einvernehmlich, alsbald getrennte Wege zu gehen. Wie das geschehen soll, handeln sie liebevoll miteinander aus. Als Regisseurin Ale (Itsaso Arana) und Schauspieler Alex (Vito Sanzsind) mit ihrer Neuigkeit nach außen gehen, Freunde und Familie einbeziehen wollen, stellen sie fest, dass niemand an diese Trennung glaubt, die doch sogar als Fest gefeiert werden soll - wie eine Hochzeit, nur umgekehrt. Wieder und wieder versuchen die beiden, alle anderen vom Ende ihrer Beziehung zu überzeugen. Das erweist sich schwerer als gedacht. Zu Beginn finden ihre Gespräche in der intimen Atmosphäre der gemeinsamen Wohnung statt, dann brechen sie auf in die Madrider Restaurants, Bars, auf die Flohmärkte. Der spanische Regisseur Jonás Trueba erinnert mit seinen leicht dahin plaudernden Dialogen und den sanft in Stadt getupften Szenen an die Arbeiten von Woody Allen oder Eric Rohmer.
Seine absurde Komödie hinterfragt klug und witzig selbstverständlich scheinende gesellschaftliche Normen und fügt noch eine weitere Ebene hinzu. Ale, die Regisseurin, arbeitet im Schnittraum an genau dem Film, den wir gerade auf der Leinwand sehen. Dadurch ist »Volveréis« eben nicht nur „Ein fast klassischer Liebesfilm“ sondern auch eine rasend charmante Reflexion über die Möglichkeiten des Geschichtenerzählens, die Verschränkung des Kinos und seiner Impulse mit den Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens. Trennung einmal nicht als mit starken Verletzungen behaftetes Scheitern erzählt sondern als Transit-Situation, die mit großer Fürsorglichkeit und Verbundenheit gut bewältigt werden kann und Möglichkeiten öffnet.
Grit Dora