#SchwarzeSchafe
Die Sonne brennt, die Stadt ist so hocherhitzt wie die Gemüter, könnte es sein, dass hie und da bald mal eine Sicherung durchbrennt? Während ein Neuköllner Clan-Boss seinem Leben mit Klimaschutzbemühungen eine neue Wendung verleiht, versucht sich eine Genderpuppen-Erfinderin (Jella Haase) sehr energetisch an der Erfühlung und Erfüllung ihrer wahren Wünsche. Die falsche Pistole und eine neue Freundin hat sie dabei fest im Griff. Dem Sommer will auch ein Imker (Frederick Lau rasend komisch) auf seinem Balkon frönen, dumm nur, dass seine Bienen auf Speed sind. Alles, was man tut, hat halt Folgen, so auch die Bemühungen eines Fischers (Milan Peschel), invasive Sumpfkrabben in überaus nachhaltige Snacks zu transformieren. Und die Hauptstadt ist heiß, so heiß, wann verdammt noch mal, wird es regnen? Regisseur Oliver Rish ließ schon 2006 die ersten schwarzen Schafe in Berlin frei, ließ mit lockerem Händchen irrwitzige Charaktere in herausfordernden Konstellationen aufeinander prallen. Jetzt gibt’s ein Update. Einige, wie Jule Böwe und Milan Peschel, waren damals schon mit von der Partie, andere sind neu dabei, aber alle beteiligen sich mit maximaler Spiellaune am milden satirischen Wahnsinn. Der ist bunt und teils platt, auf jeden Fall vielgestaltig, der Humor furztrocken bis feuchtfröhlich. Flachwitze von einem Top-Ensemble vorgetragen, können so befriedigend sein. Die beteiligten Hochkaräter der deutschen Schauspielkunst haben einen Heidenspaß am Verzapfen von Bockmist. Und wer weiß, vielleicht kommt er ja noch, der erhoffte Regen. Bis dahin fließen reichlich alternative Flüssigkeiten.
Grit Dora
Buch: Oliver Rihs, Oliver Keidel, Melanie Möglich, Ziska Riemann, Cristina Tarpo, Daniel Young
Regie: Oliver Rihs
Darsteller: Jella Haase, Yasin El Harrouk, Milan Peschel, Jule Böwe, Frederick Lau, Narges Rashidi, Marc Hosemann
Kamera: Philip Peschlow, Felix von Muralt
Produktion: Port au Prince, Roshanak Khodabakhsh, Jan Krüger
Bundesstart: 17.07.2025
Start in Dresden: 17.07.2025