A Great Place to Call Home

Im Alter wird der Mensch wunderlich. Gesprächsthemen kreisen um sich selbst, Pfade werden schmaler, das Häusliche gerät mehr und mehr zur Monotonie; den Teller abspülen. Blumen gießen und TV schauen. Den alten Kauz Milton (Sir Ben Kingsley) beschäftigen neben seinen Azaleen allerdings noch wichtige Fragen. Der Slogan seiner Heimatstadt sei missverständlich; Zugereiste könnten meinen, von hier aus ließe es sich perfekt nach Hause telefonieren, und die Hauptstraße brauche dringend einen Zebrastreifen. Milton ist in dem Alter, wo eine Dose Bohnen im Badschrank oder die Zeitung im Frost keine große Sache sind. Sein Kleinstadt-Slogan-Anliegen trägt er unermüdlich bei jeder Gemeinderatssitzung vor. Noch ist unklar, was ihn mehr kränkt. Das stoische Schweigen des Gemeinderates oder die wegwerfende Geste seiner Tochter Denise (Zoe Winters), die einmal die Woche nach dem Rechten sieht und die ihre Mailbox mit Bedacht nicht löscht, weil ihr alter Herr gleich wieder wegen irgendetwas anrufen würde. Der käme sicher auf die Idee, ihr des Nachts um vier erklären zu wollen, in seinem Garten sei ein Raumschiff notgelandet und hätte das Blumenbeet ruiniert… Die Vogeltränke auch. Mit einem Augenzwinkern, einem herrlichen Alf-Zitat sowie mit ganz viel Empathie erzählt Regisseur Marc Turtletaub vom letzten Teil des Lebens, wo vereinsamte Mitmenschen nach Möglichkeiten suchen, sinnvoll ihre Tage zu füllen. Einen notgelandeten Alien auf seinem Sofa sitzen zu haben, ihm die Fernbedienung vom Fernseher zu erklären und ihm aus dem Supermarkt täglich zwei Kilo Äpfel zu besorgen - das ist doch schon mal ein guter Anfang! Als Milton auch noch die allein stehende Joyce (Harriet Sansom Harris) mit seinem Besuch bekannt macht, kommt endlich Leben in die Bude. Unverhofft gesellt sich zu den Beiden noch Sandy (Jane Curtin), die eine echte Hilfe ist, weil sie die Katzenbilder von Jules richtig deuten kann. Jules wer? Das außerirdische Kind braucht ja einen Namen; Jules eben …
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