7. Juni 2013

Liebe(r) FilmfreundInnen und FilmschaffendenInnen!

Besorgt die BILD anrufen oder sich entspannt einen neuen Küchenabreißkalender kaufen??
Liebe(r) FilmfreundInnen und FilmschaffendenInnen!
Stellen wir uns vor, jemand geht zum Pfennigfuchser und kauft sich so einen Küchenabreißkalender. Zu Hause angekommen, guckt er sich noch einmal seine Erwerbnis an, bevor er sie neben der Spüle anbringen will. Als er den Kalender so liebevoll durchblättert, stellt er entsetzt fest, dass dieser mit dem 31. Dezember endet. Was also ist zu tun? Besorgt die BILD anrufen oder sich entspannt einen neuen Küchenabreißkalender kaufen??

Nun haben wir heute den 21.12. 2012, das Datum, wo dieser berühmte Mayakalender endet, und bisher hat bei mir nur bissel das Licht geflackert, was aber auch gut daran liegen kann, dass ich in den Sicherungskasten geniest habe. Eigentlich hatte ich Anfang des Jahres versprochen, mich noch mal kurz zuvor zu melden, aber die Tür, das Bett, das Fenster, na sie wissen schon. Der heutige Tag, der bitterböse 21. Dezember, hätte auch nicht schlimmer ausgehen können als das deutsche Kinojahr 2012, welches schon für sich allein genommen eine einzige Katastrophe war! Es wurden Millionen von Steuergeldern für irgendwelchen zumeist selbstherrlichen Gixgax verdonnert. Rein gekommen ist von nüschtem die Hälfte! Spitzenreiter bilden dabei Helmut Dietl und der entzogene Benjamin von Stuckrad-Barre, die mit ihrem vergurkten »Zettl« ein Budget von über zehn Millionen Euro in den märkischen Sand setzten. Statt der erwarteten drei Millionen Zugucker hat`s am Ende nur über knapp 150.000 gejuckt. Bloß gut, dass der Dietl seit 99 von der Ferres geschieden ist, sonst hätte man die da auch noch ertragen müssen. Ähnlich schlimm verkackte Isabel Kleefeld ihren ersten Kinofilm »Ruhm«, der mit 1,4 Milliönchen bezuschusst wurde und gerade mal 19.000 Interessierte ins Kino lockte. Da half dann auch die Mitwirkung der ehemals großen Senta Berger und unseres deutschen Bruce Willis Heino Ferch nichts mehr. Ja und warum auch?

Liebe mainstreamige Filmschaffende, falls Ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, wir H A B E N keine deutschen Superstars mehr! Aus, Schluss, Ritze, Pumpe! Helmut Berger ist mit drei acht auf´m Kessel wahrscheinlich immer noch mehr Superstar als diejenigen, die Ihr uns immer wieder im Kino aufzutischen versucht und von denen Ihr glaubt, dass sie uns hinter dem Heizungskörper vorlocken könnten! Im Gegensatz zu amerikanischen Filmen geht es mir in den deutschen zunehmend auf den Sack immer wieder die üblichen Nasen sehen zu müssen. Als hätten wir nicht genügend andere hervorragendste Darsteller in unserem Land. Es ist eben ein Unterschied, ob ich sechs mal im Jahr Jessica Schwarz unter die Augen gerieben bekomme, oder ob ich nur zweimal Charlize Theron erleben darf. Es ist ebenso ein himmelklaffender Unterschied, ob ein Helmut Dietl mit dem nervigen Stuckrad-Barre Steuergelder ins Filmklo spült oder ein Regisseur wie Francis-Ford-Coppola sein ganzes Privatvermögen aufs Spiel setzt, um einen Film zu drehen.

Da mutiere ich dann doch lieber langsam aber sicher zum Till Schweiger-Fan, der mit seinem Zeuchs wenigstens immer noch mehr Hallo generiert, als der Rest der erlauchten deutschen Filmschaffenden und sein Geld offensichtlich wert ist. So Kinder, ich geh mir jetzt mal entspannt nen neuen Küchenabreißkalender einholen und freu mich wie Bolle auf Marc Forsters »World War Z« mit Brad Pitt!
Ihr Dr. Kurt Hanuschke